Bibelstunde in ungewohntem Format

Liebe Lesende,

wir machen weiter! Das Format der digitalen Bibelstunde geht in eine neue Runde. Ab dem 4. Mai widmen wir uns an dieser Stelle dem Buch Esther, einem der sicher spannendsten Bücher des Alten Testaments. Ein wenig Kriminalgeschichte, ein wenig historischer Roman, und doch tieferliegende Theologie als sich auf den ersten Blick offenbaren mag. 

Wir laden Sie ein, das Buch Esther mit seinen spannenden, hintergründigen und geheimnisvollen Facetten gemeinsam mit uns zu entdecken. Jeden Tag veröffentlichen wir einen Abschnitt, verbunden mit Fragen, die Sie zum Nachdenken und Nachsinnen anregen sollen. 

Ein kleiner Tipp: Scrollen Sie auf dieser Seite zunächst nach ganz unten. Dort beginnt unsere Lese-Reise. 

Im zwölften Monat, am dreizehnten Tage, als des Königs Wort und Gesetz ausgeführt werden sollte, eben an dem Tage, als die Feinde der Juden hofften, sie zu überwältigen, und sich's wandte, dass nun die Juden ihre Feinde überwältigen sollten, da versammelten sich die Juden in ihren Städten in allen Provinzen des Königs Ahasveros, um die Hand zu erheben gegen die, die ihnen übel wollten. Und niemand konnte ihnen widerstehen; denn die Furcht vor ihnen war über alle Völker gekommen. Auch alle Obersten in den Provinzen und die Satrapen und Statthalter und Amtleute des Königs halfen den Juden; denn die Furcht vor Mordechai war über sie gekommen. Denn Mordechai war groß am Hof des Königs, und die Kunde von ihm erscholl in allen Provinzen, wie er immer mächtiger werde.

So schlugen die Juden alle ihre Feinde mit dem Schwert und töteten und brachten um und taten nach ihrem Gefallen an denen, die ihnen feind waren. Und in der Festung töteten und brachten die Juden um fünfhundert Mann. 7 Dazu töteten sie die zehn Söhne Hamans. Aber nach ihren Gütern streckten sie ihre Hände nicht aus. Zu derselben Zeit kam die Zahl der Getöteten in der Festung vor den König. Und der König sprach zu der Königin Ester: Die Juden haben in der Festung fünfhundert Mann getötet und umgebracht, auch die zehn Söhne Hamans; was werden sie getan haben in den andern Provinzen des Königs? Was bittest du, dass man dir's gebe? Und was begehrst du mehr, dass man's tue? Ester sprach: Gefällt's dem König, so lasse er auch morgen die Juden in tun nach dem Gesetz für den heutigen Tag, aber die zehn Söhne Hamans soll man an den Galgen hängen. Und der König befahl, so zu tun. Und die Juden versammelten sich auch am vierzehnten Tage und töteten dreihundert Mann; aber nach ihren Gütern streckten sie ihre Hände nicht aus. Auch die andern Juden in den Provinzen des Königs kamen zusammen, um ihr Leben zu verteidigen und sich vor ihren Feinden Ruhe zu verschaffen, und töteten fünfundsiebzigtausend von ihren Feinden; aber nach ihren Gütern streckten sie ihre Hände nicht aus.

Das geschah am dreizehnten Tage des Monats, und vierzehnten Tage und sie ruhten am fünfzehnten Tage, und diesen Tag machten sie zum Tag des Festmahls und der Freude. Darum machen die Juden, die verstreut in den Dörfern und Höfen wohnen, den Tag zum Tag des Festmahls und der Freude und senden einer dem andern Geschenke. Und Mordechai schrieb diese Geschichten auf und sandte Schreiben an alle Juden, die in allen Provinzen des Königs Ahasveros waren, nah und fern, sie sollten als Feiertage den vierzehnten und fünfzehnten Tag des Monats annehmen und jährlich halten als die Tage, an denen die Juden zur Ruhe gekommen waren vor ihren Feinden, und als den Monat, in dem sich ihr Schmerz in Freude und ihr Leid in Festtage verwandelt hatten: dass sie diese halten sollten als Tage des Festmahls und der Freude und einer dem andern Geschenke und den Armen Gaben schicke.

Und die Juden nahmen es an als Brauch, was sie angefangen hatten zu tun und was Mordechai an sie geschrieben hatte. Denn Haman, der Feind aller Juden, hatte gedacht, alle Juden umzubringen, und hatte das Pur, das ist das Los, geworfen, um sie zu schrecken und umzubringen. Und als das vor den König kam, gebot dieser in einem Schreiben, dass die bösen Anschläge, die Haman gegen die Juden erdacht hatte, auf seinen Kopf zurückfallen sollten, und dass man ihn und seine Söhne an den Galgen hängen sollte. Daher nannten sie diese Tage Purim nach dem Worte Pur. Und nach allen Worten dieses Schreibens und nach dem, was sie selbst gesehen hatten und was sie getroffen hatte, beschlossen die Juden und nahmen es an als Brauch für sich und für ihre Nachkommen und für alle, die sich zu ihnen halten würden, dass sie nicht unterlassen wollten, diese zwei Tage jährlich zu halten, wie sie vorgeschrieben und bestimmt waren, dass man dieser Tage gedenken und sie halten solle bei Kindeskindern, bei allen Geschlechtern, in allen Provinzen und Städten. Es sind die Purimtage, die nicht übergangen werden sollen unter den Juden, und ihr Andenken soll nicht untergehen bei ihren Nachkommen. Und die Königin Ester und Mordechai, schrieben mit ganzem Ernst ein zweites Schreiben über das Purimfest, um es zu bestätigen. Und man sandte die Schreiben allen Juden in den Provinzen mit Worten des Friedens und der Treue, dass sie diese Purimtage bestätigten zu ihren Zeiten, wie sie Mordechai, und die Königin Ester für sie festgesetzt hatten und wie sie für sich selbst und für ihre Nachkommen die Ordnung des Fastens und der Klagen festgesetzt hatten. Und Esters Befehl bestätigte die Einsetzung dieser Purimtage.

Und der König Ahasveros legte eine Steuer aufs Land und auf die Inseln im Meer. Aber alle Taten seiner Herrschaft und Macht und der Bericht über die Ehrung Mordechais, den der König erhöht hatte, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige von Medien und Persien. Denn Mordechai, war der Erste nach dem König Ahasveros und groß unter den Juden und beliebt unter der Menge seiner Brüder, weil er für sein Volk Gutes suchte und Frieden für sein ganzes Geschlecht.

Und ein besseres Ende. Die Jüdin, die Königin wurde. Die Königin, die ihr Volk errettet hatte. Die Retterin, ...
Ja, ist sie die Retterin, die Gerechtigkeit hat walten lassen, indem sie dafür sorgte, dass das Töten weiterging und alle Feinde vernichtet wurden oder die Retterin, die hätte Gnade walten lassen können, um einen anderen Weg einzuschlagen?

An dem Tage schenkte der König Ahasveros der Königin Ester das Haus Hamans, des Judenfeindes. Und Mordechai wurde vom König empfangen; denn Ester hatte ihm gesagt, wie er mit ihr verwandt sei. Und der König tat ab seinen Ring, den er Haman genommen hatte, und gab ihn Mordechai. Und Ester setzte Mordechai über das Haus Hamans. Und Ester redete noch einmal vor dem König und fiel ihm zu Füßen und weinte und flehte ihn an, dass er zunichtemache die Bosheit Hamans, des Agagiters, und seine Anschläge, die er gegen die Juden erdacht hatte. Und der König streckte das goldene Zepter Ester entgegen. Da stand Ester auf und trat vor den König und sprach: Gefällt es dem König und habe ich Gnade gefunden vor ihm, und dünkt es den König recht und gefalle ich ihm, so möge man die Schreiben mit den Anschlägen Hamans, widerrufen, die er geschrieben hat, um die Juden umzubringen in allen Provinzen des Königs. 6 Denn wie kann ich dem Unheil zusehen, das mein Volk treffen würde? Und wie kann ich zusehen, dass mein Geschlecht umkäme? Da sprach der König Ahasveros zur Königin Ester und zu Mordechai: Siehe, ich habe Ester das Haus Hamans geschenkt, und ihn hat man an einen Galgen gehängt, weil er seine Hand gegen die Juden erhoben hat. So schreibt nun ihr wegen der Juden, wie es euch gefällt, in des Königs Namen und siegelt's mit des Königs Ring. Denn ein Schreiben, das in des Königs Namen geschrieben und mit des Königs Ring gesiegelt war, durfte niemand widerrufen. Da wurden gerufen des Königs Schreiber und es wurde geschrieben, wie Mordechai gebot, an die Juden und an die Satrapen, Statthalter und Obersten in den Provinzen von Indien bis Kusch. Und es wurde geschrieben in des Königs Ahasveros Namen und mit des Königs Ring gesiegelt. Und man sandte die Schreiben durch reitende Boten auf den besten Pferden. Darin gab der König den Juden, in welchen Städten sie auch waren, die Erlaubnis, sich zu versammeln und ihr Leben zu verteidigen und alle Macht des Volks und der Provinz, die sie samt Kindern und Frauen angreifen würden, zu vertilgen, zu töten und umzubringen und ihr Hab und Gut zu plündern an einem Tag in allen Ländern des Königs Ahasveros, nämlich am dreizehnten Tage des zwölften Monats. Eine Abschrift des Schreibens aber sollte als Gesetz erlassen werden in allen Provinzen, um allen Völkern zu eröffnen, dass die Juden sich für diesen Tag bereithalten würden, sich zu rächen an ihren Feinden. Und die reitenden Boten auf den besten Pferden ritten aus schnell und eilends nach dem Wort des Königs, und das Gesetz wurde in der Festung angeschlagen. Mordechai aber ging hinaus von dem König in königlichen Kleidern, blau und weiß, und mit einer großen goldenen Krone, angetan mit einem Mantel aus Leinen und Purpurwolle. Und die Stadt jauchzte und war fröhlich. Für die Juden aber war Licht und Freude und Wonne und Ehre gekommen. Und in allen Provinzen und Städten, an welchen Ort auch immer des Königs Wort und Gesetz gelangte, da war Freude und Wonne unter den Juden, Gastmahl und Festtag; und viele aus den Völkern im Lande schlossen sich den Juden an; denn die Furcht vor den Juden war über sie gekommen.

Das Ende? Was denken Sie sollte es hier aufhören - ein Happy End, oder erwarten Sie noch etwas?

Und als der König mit Haman zu dem Mahl kam, das die Königin Ester bereitet hatte, sprach der König zu Ester auch am zweiten Tag, als man Wein trank: Was bittest du, Königin Ester, das man dir geben soll? Und was begehrst du? Wäre es auch das halbe Königreich, es soll geschehen. Die Königin Ester antwortete: Hab ich Gnade vor dir gefunden, o König, und gefällt es dem König, so gib mir mein Leben um meiner Bitte willen und mein Volk um meines Begehrens willen. Denn wir sind verkauft, ich und mein Volk, dass wir vertilgt, getötet und umgebracht werden. Wären wir nur zu Knechten und Mägden verkauft, so wollte ich schweigen; denn die Bedrängnis wäre nicht so groß, dass man den König darum belästigen müsste. Der König Ahasveros antwortete und sprach zu der Königin Ester: Wer ist der oder wo ist der, der sich hat in den Sinn kommen lassen, solches zu tun? Ester sprach: Der Feind und Widersacher ist dieser niederträchtige Haman! Da erschrak Haman vor dem König und der Königin. Und der König stand im Zorn auf vom Wein und ging in den Garten am Palast. Aber Haman trat vor und bat die Königin Ester um sein Leben; denn er sah, dass sein Unglück vom König schon beschlossen war. Und als der König zurückkam aus dem Garten am Palast in den Saal, wo man gegessen hatte, fiel Haman vor dem Lager nieder, auf dem Ester ruhte. Da sprach der König: Will er auch der Königin Gewalt antun bei mir im Palast? Als das Wort aus des Königs Munde gekommen war, verhüllten sie Haman das Antlitz. Und Harbona, einer der Kämmerer vor dem König, sprach: Siehe, es steht ein Galgen beim Hause Hamans, fünfzig Ellen hoch, den er für Mordechai aufgerichtet hat, der doch zum Wohl des Königs geredet hat. Der König sprach: Hängt ihn daran auf! So hängte man Haman an den Galgen, den er für Mordechai aufgerichtet hatte. Da legte sich des Königs Zorn.

Keine gute Tat bleibt ungesühnt, auch keine schlechte ungestraft.

Und am dritten Tage kleidete sich Ester königlich und trat in den inneren Hof am Palast des Königs gegenüber dem Palast des Königs. Und der König saß auf seinem königlichen Thron im königlichen Saale. Und als der König die Königin Ester im Hofe stehen sah, fand sie Gnade vor seinen Augen. Und der König streckte das goldene Zepter in seiner Hand Ester entgegen. Da trat Ester herzu und rührte die Spitze des Zepters an. Da sprach der König zu ihr: Was hast du, Ester, Königin? Und was begehrst du? Auch die Hälfte des Königreichs soll dir gegeben werden. Ester sprach: Gefällt es dem König, so komme der König mit Haman heute zu dem Mahl, das ich bereitet habe. Der König sprach: Eilt und holt Haman, damit geschehe, was Ester gesagt hat! Da nun der König und Haman zu dem Mahl kamen, das Ester bereitet hatte, sprach der König zu Ester, als man Wein trank: Was bittest du, Ester? Es soll dir gegeben werden. Und was begehrst du? Wäre es auch die Hälfte des Königreichs, es soll geschehen. Da antwortete Ester: Meine Bitte und mein Begehren ist: Hab ich Gnade gefunden vor dem König und gefällt es dem König, meine Bitte zu gewähren und zu tun nach meinem Begehren, so komme der König mit Haman zu dem Mahl, das ich für sie bereiten will. Morgen will ich dann tun, was der König gesagt hat. Da ging Haman an dem Tage hinaus fröhlich und guten Mutes. Aber als er Mordechai im Tor des Königs sah, wie er nicht aufstand und sich nicht vor ihm fürchtete, wurde er voll Zorn über Mordechai. Aber er hielt an sich. Und als er heimkam, sandte er hin und ließ seine Freunde holen und seine Frau und zählte ihnen auf die Herrlichkeit seines Reichtums und die Menge seiner Söhne und alles, wie ihn der König so groß gemacht habe und dass er über die Fürsten und Großen des Königs erhoben sei. Auch sprach Haman: Und die Königin Ester hat niemand kommen lassen mit dem König zum Mahl, das sie bereitet hat, als nur mich, und auch morgen bin ich zu ihr geladen mit dem König. Aber das alles ist mir nicht genug, solange ich den Juden Mordechai sitzen sehe im Tor des Königs. Da sprachen zu ihm seine Frau und alle seine Freunde: Man mache einen Galgen, fünfzig Ellen hoch, und morgen früh sage dem König, dass man Mordechai daran aufhänge. Dann geh du mit dem König fröhlich zum Mahl. Das gefiel Haman gut, und er ließ einen Galgen aufrichten.

Kennen Sie die drei Dinge die die Welt regieren? Gier, Gier und ... Gier.

Es liegt vielleicht in unserer Natur uns nach mehr zu sehnen als wir haben. Diese Sehnsucht treibt uns voran und lässt uns Größeres denken und erschaffen. Doch hat sie auch eine Schattenseite.
Haben Sie es schon erlebt, dass Ihre Sehnsucht Sie antreibt und Sie durch sie Größeres hervorbringen, als Sie sich zugetraut haben? Sind Sie aber auch schon einmal über das Ziel hinausgeschossen und die Sehnsucht schlug um?

Als Mordechai alles erfuhr, was geschehen war, zerriss er seine Kleider und kleidete sich in Sack und Asche und ging hinaus mitten in die Stadt und schrie laut klagend. Und er kam bis vor das Tor des Königs; denn es durfte niemand in das Tor des Königs eintreten, der den Sack anhatte. Und in allen Provinzen, wohin des Königs Wort und Gebot gelangte, war ein großes Klagen unter den Juden, und viele fasteten, weinten, trugen Leid und lagen in Sack und Asche. Da kamen die Dienerinnen Esters und ihre Kämmerer und erzählten ihr davon. Da erschrak die Königin sehr. Und sie sandte Kleider, dass Mordechai sie anzöge und den Sack ablegte; er aber nahm sie nicht an.Da rief Ester Hatach, einen von des Königs Kämmerern, und gab ihm Befehl wegen Mordechai, um zu erfahren, was das wäre und warum er so täte. Da ging Hatach hinaus zu Mordechai auf den Platz der Stadt. Und Mordechai sagte ihm alles, was ihm begegnet war, auch die Summe des Silbers, das Haman versprochen hatte, in des Königs Schatzkammer darzuwägen, wenn die Juden vertilgt würden, und gab ihm eine Abschrift des Gesetzes, sie zu vertilgen, damit er's Ester zeige und es ihr sage und ihr gebiete, dass sie zum König hineingehe und zu ihm flehe und bei ihm Fürbitte tue für ihr Volk. Und als Hatach hineinkam und Ester die Worte Mordechais sagte, sprach Ester zu Hatach und gebot ihm, Mordechai zu sagen: Es wissen alle Großen des Königs und das Volk in den Provinzen des Königs, dass jeder, der ungerufen zum König hineingeht in den inneren Hof, Mann oder Frau, nach dem Gesetz sterben muss, es sei denn der König strecke das goldene Zepter ihm entgegen, damit er am Leben bleibe. Ich aber bin nun seit dreißig Tagen nicht gerufen worden, zum König hineinzukommen. Und als Esters Worte Mordechai gesagt wurden, ließ Mordechai Ester antworten: Denke nicht, dass du dein Leben errettest, weil du im Palast des Königs bist, du allein von allen Juden. Denn wenn du zu dieser Zeit schweigen wirst, wird eine Hilfe und Errettung von einem andern Ort her den Juden erstehen. Du aber und deines Vaters Haus, ihr werdet umkommen. Und wer weiß, ob du nicht gerade um dieser Zeit willen zur königlichen Würde gekommen bist? Ester ließ Mordechai antworten: So geh hin und versammle alle Juden, und fastet für mich, dass ihr nicht esst und trinkt drei Tage lang, weder Tag noch Nacht. Auch ich und meine Dienerinnen wollen so fasten. Und dann will ich zum König hineingehen entgegen dem Gesetz. Komme ich um, so komme ich um. Mordechai ging hin und tat alles, was ihm Ester geboten hatte.

Denn wenn du zu dieser Zeit schweigen wirst...
...und wer weiß, ob du nicht gerade um dieser Zeit willen zu deiner Würde gekommen bist?

Wo haben Sie geschwiegen, obwohl sie hätten laut rufen sollen? Wann die Hand in den Schoß gelegt, als Ihre Hand hätte handeln müssen? Keine leichte Frage und eine noch schwere Antwort, denn es ist das Eingeständnis der eigenen Schuld.

Und doch kann es sein, in einem nächsten Augenblick, wo Ihre Hand gesucht und Ihre Stimme gebraucht wird, dass sie den Gedanken finden, dass Gott vielleicht gerade Sie an diesen Ort in diese Zeit gestellt hat.

Nach diesen Geschichten erhob der König Ahasveros den Haman und machte ihn groß und setzte seinen Stuhl über alle Fürsten, die bei ihm waren. Und alle Großen des Königs, beugten die Knie und fielen vor Haman nieder; denn der König hatte es so geboten. Aber Mordechai beugte die Knie nicht und fiel nicht nieder. Da sprachen die Großen des Königs, zu Mordechai: Warum übertrittst du des Königs Gebot? Und als sie das täglich zu ihm sagten und er nicht auf sie hörte, sagten sie es Haman, damit sie sähen, ob solch ein Tun Mordechais bestehen würde; denn er hatte ihnen gesagt, dass er ein Jude wäre. Und als Haman sah, dass Mordechai nicht die Knie beugte noch vor ihm niederfiel, wurde er von Zorn erfüllt. Aber es war ihm zu wenig, dass er allein an Mordechai die Hand anlegen sollte, denn sie hatten ihm gesagt, von welchem Volk Mordechai wäre; sondern er trachtete danach, das Volk Mordechais, alle Juden, die im ganzen Königreich des Ahasveros waren, zu vertilgen.

Und Haman sprach zum König Ahasveros: Es gibt ein Volk, verstreut und abgesondert unter allen Völkern in allen Provinzen deines Königreichs, und ihr Gesetz ist anders als das aller Völker, und sie tun nicht nach des Königs Gesetzen. Es ziemt dem König nicht, sie gewähren zu lassen. Gefällt es dem König, so lasse er schreiben, dass man sie umbringe; Da tat der König seinen Ring von der Hand und gab ihn Haman, dem Feind der Juden. Und der König sprach zu Haman: Das Silber sei dir gegeben, dazu das Volk, dass du mit ihm tust, was dir gefällt. Da rief man die Schreiber des Königs; und es wurde geschrieben, wie Haman befahl, an die Satrapen des Königs und an die Statthalter hin und her in den Provinzen und an die Obersten eines jeden Volks in den Provinzen hin und her in der Schrift eines jeden Volks und in seiner Sprache, im Namen des Königs Ahasveros und mit des Königs Ring gesiegelt. Und die Schreiben wurden gesandt durch die Läufer in alle Provinzen des Königs, man sollte vertilgen, töten und umbringen alle Juden, Jung und Alt, Kinder und Frauen, auf einen Tag, nämlich am dreizehnten Tag des zwölften Monats, und ihr Hab und Gut plündern. Eine Abschrift des Schreibens sollte als Gesetz erlassen werden in allen Provinzen, um allen Völkern zu eröffnen, dass sie sich auf diesen Tag bereithalten sollten. Und die Läufer gingen eilends aus nach des Königs Wort, und in der Festung wurde das Gesetz angeschlagen. Und der König und Haman saßen und tranken; aber die Stadt war bestürzt.

Wie weit darf gekränkte Eitelkeit gehen? Haben Sie schon einmal im Zorn über die Stränge geschlagen? Wie leicht fällt Ihnen der Zorn und wie schwer das Vergeben?

Nach diesen Geschichten, als der Grimm des Königs Ahasveros sich gelegt hatte, erinnerte er sich an Waschti, an das, was sie getan hatte und was über sie beschlossen war. Da sprachen die Männer des Königs, die ihm dienten: Man suche dem König schöne Jungfrauen, und der König bestelle Aufseher in allen Provinzen seines Königreichs, dass sie alle schönen Jungfrauen zusammenbringen in die Festung ins Frauenhaus in die Obhut Hegais, des königlichen Kämmerers, des Hüters der Frauen, und dass man ihre Schönheit pflege; und das Mädchen, das dem König gefällt, werde Königin an Waschtis statt. Das gefiel dem König, und er tat so.

Es war ein jüdischer Mann in der Festung Susa, der hieß Mordechai, der mit weggeführt war von Jerusalem, als Jechonja, der König von Juda, den König von Babel, in die Gefangenschaft geführt wurde. Und er war der Pflegevater von Ester; denn sie hatte weder Vater noch Mutter. Und sie war ein schönes und hübsches Mädchen. Und als ihr Vater und ihre Mutter starben, nahm sie Mordechai als Tochter an. Als nun das Gebot und Gesetz des Königs bekannt wurde und viele Jungfrauen zusammengebracht wurden in die Festung in die Obhut Hegais, wurde auch Ester in des Königs Palast geholt in die Obhut Hegais. Und das Mädchen gefiel Hegai, und sie fand Gunst bei ihm. Und er beeilte sich, ihre Schönheit zu pflegen und ihr genügend Speise zu geben und dazu sieben auserlesene Dienerinnen aus dem Palast des Königs. Und er brachte sie mit ihren Dienerinnen an den besten Ort im Frauenhaus. Aber Ester sagte ihm nichts von ihrem Volk und ihrer Herkunft; denn Mordechai hatte ihr geboten, sie sollte es nicht sagen. Und Mordechai ging alle Tage am Hof des Frauenhauses vorbei, um zu erfahren, ob's Ester gut gehe und was mit ihr geschehen würde. Wenn aber die bestimmte Zeit für eine jede Jungfrau kam, dass sie zum König Ahasveros kommen sollte, nachdem sie zwölf Monate nach der Vorschrift für die Frauen gepflegt worden war - denn ihre Pflege brauchte so viel Zeit, nämlich sechs Monate mit Balsam und Myrrhe und sechs Monate mit kostbarer Spezerei und was sonst zur weiblichen Pflege gehört -, dann ging die Jungfrau zum König, und alles, was sie wollte, musste man ihr geben, dass sie damit vom Frauenhaus in den Palast des Königs ginge. Und wenn sie am Abend hineingegangen war, ging sie am Morgen von ihm in das andere Frauenhaus, in die Obhut des Schaaschgas, des königlichen Kämmerers, des Hüters der Nebenfrauen. Und sie durfte nicht wieder zum König kommen, es sei denn, sie gefiele dem König und er ließe sie mit Namen rufen. Als nun für Ester, die Zeit herankam, dass sie zum König kommen sollte, begehrte sie nichts, als was Hegai, sagte. Und Ester fand Gunst bei allen, die sie sahen. Es wurde aber Ester zum König Ahasveros gebracht in den königlichen Palast. Und der König gewann Ester lieber als alle Frauen, und sie fand Gnade und Gunst bei ihm vor allen Jungfrauen. Und er setzte die königliche Krone auf ihr Haupt und machte sie zur Königin an Waschtis statt. Und der König machte ein großes Festmahl für alle seine Fürsten und Großen, das Festmahl Esters, und gewährte den Provinzen Steuererlass und teilte königliche Geschenke aus.

Und als man noch einmal Jungfrauen zusammenbrachte, saß Mordechai im Tor des Königs. Und Ester sagte nichts von ihrer Herkunft und von ihrem Volk, wie ihr Mordechai geboten hatte; denn Ester tat nach dem Wort Mordechais wie zur Zeit, als er ihr Pflegevater war. In jenen Tagen, als Mordechai im Tor des Königs saß, gerieten zwei Kämmerer des Königs die an der Schwelle die Wache hielten, in Zorn und trachteten danach, Hand an den König Ahasveros zu legen. Als das Mordechai zu wissen bekam, sagte er es der Königin Ester, und Ester sagte es dem König in Mordechais Namen. Und als man nachforschte, wurde es als richtig befunden, und sie wurden beide an den Galgen gehängt. Und es wurde vor dem König in die Chronik geschrieben.

Ester wird 12 Monate gepflegt, sechs Monate mit Balsam und Myrrhe und sechs Monate mit kostbarer Spezerei und was sonst zur weiblichen Pflege gehört - ein langer und intensiver Kuraufenthalt! Wie pflegen Sie sich, was tun Sie Ihrer Seele ihrem Köper Gutes und wie oft - zu wenig?

Zu den Zeiten des Ahasveros, der König war von Indien bis Kusch im dritten Jahr seiner Herrschaft, machte er ein Festmahl für alle seine Fürsten und Großen, damit er sehen ließe den herrlichen Reichtum seines Königtums und die köstliche Pracht seiner Majestät viele Tage lang, hundertachtzig Tage. Und als die Tage um waren, machte der König ein Festmahl für alles Volk, das in der Festung war, vom Größten bis zum Kleinsten, sieben Tage lang im Hofe des Gartens beim königlichen Palast. Da hingen weiße, rote und blaue Tücher, mit leinenen und scharlachroten Schnüren eingefasst, in silbernen Ringen an Marmorsäulen. Da waren Polster, golden und silbern, auf grünem, weißem, gelbem und schwarzem Marmor. Und die Getränke trug man auf in goldenen Gefäßen, von denen keins wie das andere war, königlichen Wein in Menge nach königlicher Weise. Und man schrieb niemand vor, was er trinken sollte; denn der König hatte allen Vorstehern in seinem Palast befohlen, den Wunsch eines jeden zu erfüllen. Und die Königin Waschti machte auch ein Festmahl für die Frauen im königlichen Palast des Königs Ahasveros. Und am siebenten Tage, als der König guter Dinge war vom Wein, befahl er den sieben Kämmerern, die vor dem König Ahasveros dienten, dass sie die Königin Waschti mit ihrer königlichen Krone holen sollten vor den König, um dem Volk und den Fürsten ihre Schönheit zu zeigen; denn sie war schön. Aber die Königin Waschti wollte nicht kommen, wie der König durch seine Kämmerer geboten hatte. Da wurde der König sehr zornig, und sein Grimm entbrannte in ihm. Und der König sprach zu den Weisen, die sich auf die Gesetze verstanden: Was soll man nach dem Gesetz mit der Königin Waschti tun, weil sie nicht getan hat, wie der König durch seine Kämmerer geboten hatte?
Da sprach Memuchan vor dem König und den Fürsten: Die Königin Waschti hat sich nicht allein an dem König verfehlt, sondern auch an allen Fürsten und an allen Völkern in allen Provinzen des Königs Ahasveros. Denn es wird diese Tat der Königin allen Frauen bekannt werden, sodass sie ihre Männer verachten und sagen: Der König Ahasveros gebot der Königin Waschti, vor ihn zu kommen; aber sie wollte nicht. Dann werden die Fürstinnen in Persien und Medien auch so sagen zu allen Fürsten des Königs, wenn sie von dieser Tat der Königin hören; und es wird Verachtung und Zorn genug geben. Gefällt es dem König, so lasse man ein königliches Gebot von ihm ausgehen und unter die Gesetze der Perser und Meder aufnehmen, sodass man es nicht aufheben darf, dass Waschti nicht mehr vor den König Ahasveros kommen dürfe und der König ihre königliche Würde einer andern geben solle, die besser ist als sie. Und wenn dieser Erlass des Königs, den er geben wird, bekannt würde in seinem ganzen Reich, welches groß ist, so würden alle Frauen ihre Männer in Ehren halten bei Hoch und Niedrig. Das gefiel dem König und den Fürsten, und der König tat nach dem Wort Memuchans. Da wurden Schreiben ausgesandt in alle Provinzen des Königs, in jede Provinz nach ihrer Schrift und zu jedem Volk nach seiner Sprache, dass ein jeder Mann der Herr in seinem Hause sei; und man sagte es in der Sprache seines Volkes.

Wenn jemand zu spät oder gar nicht kommt, obwohl man verabredet war… Wurden Sie schon einmal versetzt, warten gelassen, ins Abseits gestellt? Wie haben Sie sich gefühlt? Was könnte der oder die andere tun, um es wieder gut zu machen?

Sie haben die erste Runde unserer digitalen Bibelstunde verpasst? Kein Problem! Hier finden Sie die Ausgabe zum Buch Ruth. Viel Freude beim Lesen und Entdecken. 

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